Entwicklung der Immobilienpreise in der Schweiz – weshalb die Preise auch nach Corona weiter steigen

Im Fokus steht der Immobilienmarkt in der Schweiz, der sich laut diverser Experten ohnehin schon in einer Blase befindet. Die Schweizer Investoren wurden zu Beginn der Corona-Krise von Meldungen über einen einbrechenden Markt überrollt. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Preise angesichts der schwer angeschlagenen Wirtschaft wegbrechen werden und die weltweite Immobilienblase platzen werde. Besonders die Tourismusbranche, Gastronomen und der Einzelhandel haben große Schwierigkeiten. Doch bis dato liegt dieses Szenario noch in weiter Ferne, entgegen einer Vielzahl der Prognosen. Auch ein Rückgang der Nachfrage nach Immobilien ist kaum zu spüren. Und bekanntlich bestimmt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage den Preis. Zwar war während des Lockdowns ein maßgeblicher Einbruch der Immobilientransaktionen zu verzeichnen, doch die pausierten Immobilientransaktionen wurden sofort nach Beendigung des Lockdowns finalisiert, so dass es zu einem Nachholeffekt in der Statistik kam. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in der Schweiz fällt nun sogar höher aus als auf dem bereits sehr hohen Vorkrisenniveau. Dies deutet auf die besondere Krisensicherheit des Schweizer Immobilienmarktes hin, so dass sich auf lange Sicht gesehen noch mehr Kapitalanleger für ein Investment in diese Anlageform entscheiden werden. Wenn es nun allerdings zu einem zweiten Schweizer Lockdown und den damit verbundenen behördlichen Maßnahmen kommt, würde vermutlich die Kauflaune und Zahlungsfähigkeit der Käufer spürbar abebben, wodurch mittelfristig natürlich auch die Angebotspreise für Immobilien Binningen beeinflusst werden könnten.

Wohneigentum bleibt stabil

Wenn man sich die heutigen Zahlen anschaut, scheint es so, dass der Immobilienmarkt trotz COVID 19 insbesondere in den Schweizer Metropolen und in den Grenzregionen konstant bleibt. Die Gründe für die unveränderte Stabilität auf dem Immobilienmarkt sind vielfältig und hängen zum Teil sogar direkt mit der Corona-Pandemie zusammen: das Erfordernis aus dem Home Office zu arbeiten könnte den Effekt haben, dass langfristig immer mehr Menschen ein zusätzliches kleines Zimmer nachfragen. Auch spielt mit hinein, dass Wohneigentum in der Schweiz beliebt ist und bleibt und der Erwerb einer eigenen Immobilie als sehr erstrebenswert gilt. Aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit in Bezug auf einen zweiten Lockdown kann es allerdings sein, dass Verkäufer, insbesondere aber Käufer zurückhaltend reagieren und sich die Zeiten für den Abschluss der Transaktion verlängern. Die zögerliche Nachfrage kann sich in Form von zeitlich begrenztem Druck auf die Preisentwicklung auswirken. Dennoch sehnen sich die Schweizer gerade in Pandemie-Zeiten nach einem sicheren und schönen Wohnumfeld, weshalb sich viele nach einem Eigenheim und einer sicheren Kapitalanlage umschauen. Da die Schweizer Wirtschaft so wie die meisten Volkswirtschaften weltweit auf eine mehr oder weniger tiefe Rezession zusteuert, dürfte das Zinsniveau weiterhin tief bleiben, was eine Finanzierung der Immobilie auch in Zukunft noch attraktiv macht. Immobilien Experten gehen von einer leicht rückläufigen Entwicklung der Preise bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern in den kommenden Monaten aus, die sich nach Stabilisierung der Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder fangen werden. Im Bereich der Luxusimmobilien könnte es dagegen zu einem hohen Preisverfall kommen, da private und geschäftliche Investoren angesichts rückläufiger Aktienmärkte die Priorität auf die eigene Liquidität setzen und die Nachfrage entsprechend sinkt. Der gleiche Effekt tritt bei Zweitwohnungen auf. Wie überall, ist die Nachfrage nach Mietwohnungen in Metropolen ungebrochen hoch. Anders sieht es jedoch in strukturschwachen Regionen der Schweiz aus, wo sich der Leerstand der Wohnungen in der Corona-Krise noch verschärfen wird.

Gewerbliche Immobilienmärkte stehen unter Druck

Gastronomen, Hoteliers, Ladenbesitzer und der Tourismus in der Schweiz werden mit unglaublicher Härte getroffen und sind die Verlierer der Krise. Viele von ihnen werden sie nicht überleben und in den Konkurs gedrängt. Überall dort, wo Umsatzmieten vereinbart sind, werden die Umsatzeinbußen auch vom Eigentümer der Gewerbeimmobilie spürbar sein. Auch werden wohl oder übel Mietzinsstundungen oder Mietzugeständnisse vermehrt auf der Tagesordnung stehen. Auch bei der Anmietung von Büros wird Zurückhaltung vorherrschen und im jetzigen Umfeld es wird wohl kaum zu Neuanmietungen kommen. Das beliebte Coworking-Konzept mit seinen wandelbaren Mietmodellen dürfte direkte Mietrückgänge erleben, da sich die Zielgruppe momentan die Anmietung eines Arbeitsplatzes nicht leisten kann. Durch die Arbeits- und Reiseeinschränkungen wird der digitale Wandel beschleunigt, wodurch der Flächenbedarf in allen Segmenten weiter zurück gehen dürfte. Hinzu kommt, dass COVID 19 den Strukturwandel beschleunigt. Die durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungen werden beschleunigt. Der Einzelhandel wird weiterhin an Marktanteilen verlieren, der Onlinehandel boomt in noch nie da gewesener Weise. Bildungseinrichtungen und Unternehmen werden sich im Schnellverfahren Erfahrung im Online-Unterricht und in der Online-Kollaboration aneignen müssen. Auch nach dem Ende der Maßnahmen werden diese positiven Elemente des „New Normal“ beibehalten werden, was zu einer massiv reduzierten Flächennachfrage führen wird, aber auch zu mehr dezentralem Arbeiten.

Sollte ich mit dem Kauf/Verkauf meiner Immobilie in der Schweiz warten?

Viele Eigentümer und potenzielle Investoren sind von der aktuellen Schieflage der Wirtschaft in allen Schweizer Kantonen verunsichert und frage sich, ob ein Immobilienverkauf bzw. Investition momentan Sind macht. Grundsätzlich macht es wirtschaftlich immer noch viel Sinn in Immobilien zu investieren, ganz besonders mit der Aussicht darauf, dass sich die Preise für Immobilien in der Schweiz nach Corona wieder stabilisieren und stark entwickeln werden. Dennoch gilt das Gebot, dass ein langfristig gesichertes Einkommen Grundvoraussetzung für den Kauf einer Immobilie ist.