Was ist Gehirnjogging?

Hinter dem Begriff Gehirnjogging verbergen sich unterschiedliche Übungen, welche dabei helfen, die Gedächtnisleistung zu verbessern. Hierbei handelt es sich um ein gezieltes Training und ausgewählte Übungen, die sowohl die Merkfähigkeit älterer aber auch jüngerer Menschen steigern sollen. Die Übungen können aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen und sowohl analytisch sein als auch kreativ oder das räumliche Denken betreffend. Angeregt werden vor allem die Konzentrationsfähigkeit als auch das logische und das assoziative Denken. Auch die Urteilsfähigkeit profitiert von dieser Methode.

Die Wirkung

Richtig eingesetzt hat das Gehirnjogging eine positive Wirkung auf das menschliche Gehirn. Dabei ist es wichtig, dass es sich um eine ganzheitliche Methode handelt, bei welcher alle Sinne mit einbezogen werden. Zudem sollten beide Gehirnhälften aktiv angesprochen und gefordert werden. Die Ergebnisse des Gehirnjoggings sind unter anderem eine verbesserte Durchblutung der Gehirnareale sowie ein gesteigerter Stoffwechsel in diesem Bereich. Dies führt wiederum insgesamt zu einer gesteigerten Lernfähigkeit. Ebenso wird das Erinnerungsvermögen gestärkt.
Das Gedächtnistraining wirkt sich aber nicht nur positiv auf das Gehirn aus, sondern aktiviert den gesamten menschlichen Organismus. So treten auch körperliche Verbesserungen ein. Gehirnjogging führt auch dazu, dass sich das Multitasking verbessert. Die Aufmerksamkeitsspanne wird gestärkt und das Gehirn kann besser mit der Einordnung und Reaktion auf verschiedene Reize umgehen. Situationen, in denen Multitasking gefordert ist, werden so als weniger stressig und überfordernd empfunden.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Gedächtnistrainings ist die Stärkung der eigenen Geduld

Wie schnell wir aus der Haut fahren hängt nämlich unter anderem davon ab, wie leistungsfähig unser sogenanntes Arbeitsgedächtnis ist. Hiervon abhängig ist wiederum die Emotionskontrolle. Ein starkes Arbeitsgedächtnis bringt demnach eine bessere Emotionskontrolle mit sich und führt letztlich dazu, dass wir geduldiger werden. Dies schont die eigenen Nerven und die der Mitmenschen. Auch in Bezug auf Stress kann das Gehirnjogging positiv wirken Menschen mit einer geringeren geistigen Leistungsfähigkeit leiden Studien zufolge häufiger an einem Burnout, da hier schneller eine Überforderungssituation eintritt. Durch das Training und die damit verbundene Steigerung der geistigen Fähigkeiten wird auch das Stressniveau reduziert.
Forscher fanden heraus, dass das menschliche Gehirn ein Leben lang wandelbar ist und geformt werden kann. Dies bedeutet, dass sich auch im Alter noch neue Nervenzellen ausbilden können. Es können sich zudem neue Verknüpfungen bilden und Areale an Größe zunehmen.

Gehirnjogging und Demenz

Das Gedächtnistraining ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung und auch Vorbeugung von Demenzerkrankungen. Um Demenz vorzubeugen, sollte das Gehirn ständig gefordert werden. Dies gilt über die gesamte Lebenszeit hinweg. Auch im Alter sollten diese Anreize nicht ausbleiben. Neue Impulse können eine Demenz nachweislich verzögern. Komplett verhindern lässt sich diese Erkrankung allerdings nicht. Auch ist eine Heilung leider nicht möglich.

Mögliche Übungen

Das Gehirnjogging kann man vielfältig gestalten. Es gibt viele unterschiedliche Angebote an Gedächtnistrainings und Übungen. Typische Spiele sind zum Beispiel das Lösen von Rätseln oder Sudokus. Aber auch einfache Kopfrechenübungen sind sehr effektiv, wie beispielsweise das Berechnen von Wechselgeld. Wichtig ist hierbei, dass die Aufgaben in ihrem Anspruch steigen, so dass das Gehirn immer weiter gefordert wird und sich entwickeln kann. Die Aufgaben sollten nicht zu simpel sein, dass Langeweile aufkommt. Viele Gedächtnisübungen lassen sich auch einfach in den Alltag integrieren. Man sollte dabei versuchen, sich so wenige Dinge wie möglich zu notieren, sondern sich diese zu merken. Sei es der Einkaufszettel, ein Passwort oder eine Telefonnummer. Je mehr man dem Gehirn an Gedächtnisleistung abnimmt, desto mehr verkümmert dieser Bereich. Das Gehirn braucht ständige Impulse und Herausforderungen, um aktiv zu bleiben und sich Dinge zu merken. Wichtig ist zudem, dass die Aufgaben altersgerecht gestaltet und an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Online gibt es eine Vielzahl an Angeboten, die nach Belieben genutzt werden können. Zudem findet man spezielle Bücher, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und mögliche Spiele und Übungen bereithalten. Vielleicht kann man sich auch mit Bekannten oder der Familie austauschen oder gemeinsam die Übungen erarbeiten. So bringt man auch die soziale Komponente mit ein und es macht gemeinsam noch viel mehr Spaß als alleine.

Wer sollte Gehirnjogging trainieren?

Bekannt ist das Gedächtnistraining vor allem bei älteren Menschen, um dort dem geistigen Verfall und Erkrankungen wie Demenz vorzubeugen. Aber auch in jungen Jahren kann man sich die Wirkung des Gehirnjoggings zu Nutze machen, um beispielsweise die Lern- und Merkfähigkeit für das Lernen in der Schule oder dem Studium zu verbessern. Man wird schnell feststellen, dass das Lernen leichter von der Hand geht. Zudem sinkt das Risiko, später an Demenz zu erkranken deutlich, wenn man früh mit dem Gedächtnistraining beginnt. Aber auch im Job lassen sich die positiven Effekte feststellen. Viele Aufgaben lassen sich leichter bewältigen und neue Herausforderungen und Inhalte werden schneller verinnerlicht. Die Verbesserung des Gedächtnisses bringt aber auch einen mentalen Mehrwert. Spürt man nach einiger Zeit die Fortschritte, so geht dies mit einer Steigerung der Lebensfreude einher. Vor allem ältere Menschen freuen sich über ihre neu gewonnen Leistungsfähigkeit und steigern so automatisch ihren Anspruch.